18. April 2024 |
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Mauerbau erschuf „Little Berlin“
Gedenkstätte und Museum erinnern an die Teilung von Mödlareuth
„Little Berlin“, der Name aus amerikanischem Munde für das Dorf Mödlareuth, klingt sympathisch, ja, harmlos. Aber www.moedlareuth.de erzählt, welch albtraumgleiches Schicksal dahinter steckt. War zuvor nur die bayerisch-thüringische Landesgrenze durch die Ortschaft mit ihren 50 Einwohnern verlaufen, durchschnitt ab 1946 die Demarkationslinie zwischen amerikanischer und sowjetischer Besatzungszone die Gemeinde. Erst markierten Schilder den Verlauf, später wurden Häuser abgerissen, Stacheldrahtsperren und ein Bretterzaun errichtet. Das alles zeigt die Website in eindrucksvollen Schwarzweißfotos und beschreibenden Texten. Die bloße Chronologie ist erschreckend und unfassbar. 1966 errichtete die DDR dort eine 700 Meter lange und über drei Meter hohe Betonsperrmauer aus Fertigteilen. Nur einmal, 1973, glückte dort eine Flucht mit einer Leiter von einem Autodach aus.
Die gesamte Geschichte wird recht ausführlich auf der Internetseite geschildert und die Textmenge ist angesichts des Themas gerechtfertigt. Zwischenüberschriften und schwarze statt grauer Schrift wären jedoch wünschenswert, um die Lesbarkeit zu verbessern. Davon abgesehen, glänzt die Website inhaltlich und mit Übersichtlichkeit. Sie macht neugierig auf die Gedenkstätte und das Museum, die in dem Grenzdorf entstanden sind. Besuche sind dienstags bis sonntags möglich. Nur ausgerechnet am 9. November 2009 bleibt das Publikum ausgesperrt, denn dann feiert dort die bayerische Landesregierung einen Festakt. Die aktuelle Fahrzeug-Sonderausstellung „Begrenzte Mobilität“ bleibt wegen diverser Jubiläumsveranstaltungen sogar bis 12. November geschlossen. Aber Mödlareuth selbst ist trotzdem ein Reise wert. Ein Kuriosum ist das Dorf bis heute geblieben: halb bayerrisch, halb thüringisch und deshalb von zwei Bürgermeistern verwaltet, aber als Dorfgemeinschaft längst wieder vereint. | veröffentlicht 07.11.2009. Zur Dokumentation bleiben Porträts von Websites auch zugänglich, wenn diese seitdem verändert oder abgeschaltet wurden. Tags: Geschichte DDR
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F r e i s t a a t T h ü r i n g e n
Landeshauptstadt Erfurt
2,25 Mio Einwohner
Kreisfreie Städte: Eisenach, Suhl, Erfurt, Weimar, Jena, Gera
Regionen: Eichsfeld, Rhön, Hainich, Thüringer Wald, Schiefergebirge
Spezialitäten: Thüringer Rostbratwurst, Thüringer Klöße, Feldgieker, Mutzbraten
Nachbarn: Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Hessen, Bayern
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